Hochwasser Zulg und Emme

Gewitter mit starkem lokalen Regen haben am 4. Juli 2012 die Zulg und die Emme innert Minuten stark ansteigen lassen. Hochwasser durch Gewitter stellen in kleinen Einzugsgebieten eine Gefahr dar für Aktivitäten im und am Wasser.


In der Schweiz entsteht die weitaus überwiegende Zahl von Hochwassern durch Starkregen. "In grösseren Einzugsgebieten müssen diese mehrere Tage anhalten, bis die Flüsse und grösseren Seen ausufern. In kleineren Einzugsgebieten genügt oft ein heftiger Gewitterregen zur Auslösung einer Katastrophe". (BWG 2003: Die Geschichte des Hochwasserschutzes in der Schweiz) Im gezeigten Film schwillt der Abfluss der Emme bei Burgdorf innert Minuten zu einem reisenden Strom von Wasser und grossen Mengen Schwemmholz an. Verursacht wird dieser Anstieg durch ein Gewitter mit hohen Niederschlagsmengen im Oberlauf. Der blaue Himmel lässt nicht auf die drohende Gefahr für Badende schliessen.

 

An der Zulg traten die Wassermengen an diesem Tag sogar über die Ufer: "Träge fliesst sie normalerweise vor sich hin, doch die Heinweistafeln entlang des Gewässers sind unübersehbar. Darauf warnt die Gemeinde vor einer möglichen Flutwelle, sollte es irgendwo auf der 23 Kilometer langen Flussstrecke zwischen dem Quellgebiet der Zulg und der Gemeinde Steffisburg ein heftiges Gewitter geben. Die Zulg, die zwischen dem Sigriswilergrat, dem Hohgant und der Honegg entspringt, hat ein Gefälle von bis zu vier Prozent, und dass sie bei heftigen Gewittern innert Minuten stark und gefährlich anschwellen kann, hat das jüngste Ereignis vom 4. Juli deutlich gezeigt." (Der Bund 13.07.2012) 

 

«Wer in einem Fluss badet oder am Flussbett brätelt, ist im Grundsatz selber für seine Sicherheit verantwortlich», sagt Bernhard Schudel vom Amt für Wasser und Abfall des Kantons. Man könne sich nicht einfach darauf verlassen, vor den Wassermassen gewarnt zu werden. «Im Prinzip gelten dieselben Grundsätze, wie wenn man auf eine Skitour geht: Jeder muss selber wissen und beurteilen, ob er sich freiwillig den vorhandenen Risiken aussetzen will.» (Der Bund 13.07.2012)