Klimawandel

Immer mehr Treibhausgase, von der modernen Gesellschaft in die Atmosphäre gestossen, haben im letzten Jahrhundert zu einer Erwärmung des Klimas geführt. Klimatische Veränderungen haben unter anderem Auswirkungen auf die räumliche Verteilung, die Häufigkeit und das Ausmass von Naturgefahren.

› Wie verändert sich das Klima?

› Was kann man gegen den Klimawandel tun?

› Wie wirkt sich der Klimawandel auf andere Naturgefahren aus?


Wie zeigt sich der Klimawandel in der Schweiz?

Zwischen 1880 und 2012 wurde ein globaler Temperaturanstieg um rund 0,85°C beobachtet (IPCC-Bericht zum Klimawandel, 2014). Die in der Schweiz gemessene Erderwärmung seit dem Ende des 19. Jahrhunderts liegt noch über dem globalen Mittel und beträgt im Alpenraum 1,7°C (OcCC, 2012). Der Trend der Erderwärmung hält weiterhin an und beträgt 0,38°C pro Dekade. Die aktuellen Trends für die Nord- und Südschweiz sind bei MeteoSchweiz einsehbar.


Die Jahresniederschläge in der Schweiz haben im 20. Jahrhundert um rund 8% (120 mm) zugenommen. Diese signifikante Zunahme des Niederschlags ist vor allem auf die ansteigende Niederschlagssumme im Winter zurückzuführen. Im nördlichen und westlichen Alpenraum wurde eine Zunahme der mittleren Winterniederschläge um 20-30% verzeichnet (OcCC/Proclim (Hg.), 2007). Weil seit den 1990er Jahren beidseits der Alpen aber wieder ein Rückgang der Winterniederschläge beobachtet wird, ist eine signifikante Trendaussage zur winterlichen Niederschlagsentwicklung seit Beginn des 20. Jahrhunderts nicht möglich (OcCC (Hg.), 2008). Die winterlichen Starkniederschläge in der Schweiz haben im letzten Jahrhundert hingegen je nach Region zwischen 20 und 80% zugenommen (OcCC, 2012).

 

Da sich Naturgefahrenprozesse oft im Bereich von Extremen abspielen (OcCC (Hg.), 2003), sich das Klima aber über Mittelwerte meteorologischer Grössen von geographischen und zeitlichen Räumen definiert, sind Aussagen über die Naturgefahrenentwicklung im Zug der Klimaerwärmung schwierig. Für die Forschung bedeutet dies:

 

  • dass Erkenntnisse aus weniger grossen und darum weniger spektakulären Verschiebungen mehr Aussagekraft beziehungsweise mehr statistische Relevanz aufweisen.
  • dass sich deswegen direkte Rückschlüsse auf die Weiterentwicklung dieser ‚feinen’ klimatischen Anpassungen ziehen lassen.
  • dass sich aber die Prognosen für Extremereignisse wiederum nur indirekt, nämlich aus dem Zusammenspiel der gewonnenen Erkenntnisse, ableiten lassen.

 

Dieser Text wurde in Zusammenarbeit mit MeteoSchweiz erstellt. Weiterführende Literatur/ Quellenliteratur ist in der Spalte rechts unter Infomaterial einsehbar.