Murgang

Ein Murgang (auch Mure oder Rüfe genannt) ist ein breiartiges, oft schnell fliessendes Gemenge aus Wasser und Feststoffen (Sand, Kies, Steine, Blöcke, Holz) mit einem hohen Feststoffanteil von circa 30 bis 60%.

Wie entsteht ein Murgang?

Wie schütze ich mich vor einem Murgang?


Murgänge in der Schweiz

In den Alpentälern sind viele historische Siedlungen auf Murkegeln entstanden, welche der Bevölkerung Schutz vor Überschwemmungen der Talböden bieten konnten. Dabei wurden vor allem Bereiche besiedelt, welche weit vom Gerinne entfernt sind, was die Gefährdung durch Murgänge relativ zu jener von Überschwemmungen klein hielt. Durch den gestiegenen Siedlungsdruck und wirtschaftliches Wachstum haben sich diese Siedlungen ausgedehnt und die exponierten Sachwerte sind gestiegen. Die heutigen Siedlungen nehmen oftmals grosse Bereiche dieser Murkegel ein. Das Auftreten von Murgängen und deren Folgen (z.B. grossflächige Übermurungen auf den Murkegeln) sind deshalb häufig mit Sach- und aufgrund der schwierigen Vorhersage dieser Prozesse leider oft auch mit Personenschäden verbunden.

Ereignisse jüngeren Datums veranschaulichen die schweren Folgen, die Murgänge in der Schweiz haben können:

  • Am 14. Oktober 2000 starben in Gondo 13 Menschen bei einem Murgangereignis, welches grosse Teile des Bergdorfes verwüstete.
  • Die übermässigen Niederschläge im August 2005 führten im Glyssibach bei Brienz zur Bildung eines Murganges, welcher nebst hohen Sachschäden auch 2 Menschenleben forderte.