Historische Ereignisse

28. Dezember 1898
Zerstörerische Murgänge in Airolo TI
Durch heftige Gewitter ausgelöste Murgänge zerstörten in Airolo 10 Häuser, 15 Ställe sowie 30 ha Wald und Land; 3 Personen wurden verschüttet.

(Gerhard Röthlisberger: Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft)

 

Februar/ März 1888
Lawinen in den Alpen
Innerhalb von zwei Monaten wurden in den Kantonen BE, GR, SG, TI, UR und VS total 1094 „erheblich schadenbringende Lawinen“ gezählt. Die Bilanz: 49 Menschen und 700 Stück Vieh tot, 850 Gebäude und 1325 ha Wald zerstört.

 

5. Juli 1887
Untersee-Rutschung in Zug
Bei dieser sogenannten „Vorstadt-Katastrophe“ versanken zwei Dutzend Wohnhäuser im See. 43 weiter Gebäude wurden so stark beschädigt, dass sie später abgerissen werden mussten. 11 Menschen wurden getötet.

(Gerhard Röthlisberger: Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft)

 

11. September 1881
Bergsturz bei Elm GL
Als Folge der Schieferausbeutung und des anhaltenden Regenwetters stürzten rund 10 Mio. m3 Gestein ins Tal. 83 Gebäude, 4 Brücken und 90 ha Kulturland wurden zerstört, 115 Personen wurden getötet.

 

1857
Grossrutschung in Campo-Valle Maggia TI
Eine Rutschmasse von über 100 Mio. m3 zerstörte 10 Häuser und zahlreiche Ställe.

 

25. Juli 1855
Erdbeben Region Visp VS
Maximale Intensität VIII. Gegen Mittag bebte in der Region von Visp die Erde mit einer Magnitude von 6.4. Das Epizentrum lag im Vispertal, das Erdbeben wurde aber in der gesamten Schweiz und in weiten Teilen Zentraleuropas verspürt. Auf den Hauptstoss folgte eine grosse Anzahl an Nachbeben beträchtlicher Intensität, die erst im Herbst schwächer wurden und weit bis ins Jahr 1858 immer wieder auftraten. Durch das Beben wurden hunderte von Gebäuden zum Teil schwer beschädigt oder sogar ganz zerstört. Glücklicherweise befanden sich die meisten Menschen auf den Feldern, so dass vermutlich nur eine Person getötet wurde. Als Folge der Erschütterungen lösten sich zahlreiche Steinschläge und Rutschungen in der Region.

(Monika Gisler, Donath Fäh, Domenico Giardini (2008): Nachbeben - Eine Geschichte der Erdbeben in der Schweiz. Hauptverlag Bern)

 

1834
Hitzesommer
Der Sommer 1834 war in Europa der heisseste Sommer im ganzen 19. Jahrhundert.

(wetter.net Lexikon, "Jahrhundertsommer"/ "Hitzewelle")

 

11. - 13. Dezember 1808
Lawinen in den Alpen
Lawinenniedergänge forderten im östlichen Berner Oberland 42 Tote. Verlust in Graubünden: 24 Menschen; 355 Stück Vieh; 9 zerstörte Häuser wie 81 Ställe oder Scheunen.

 

2. September 1806
Bergsturz von Goldau SZ
Nach den nassen Jahren 1804 und 1805 sowie starken Regengüssen im Juli und August 1806 rutschten am Rossberg auf einer Mergel-Gleitschicht 35 bis 40 Mio. m3 Felsmasse ab. Die Dörfer Goldau, Röthen und Busingen wurden begraben, eine Flutwelle im Lauerzersee verheerte auch das Dorf Lauerz. 953 Menschen, 395 Stück Vieh, 183 Haushaltungen, 126 bewohnte Häuser, 85 Scheunen und andere Gebäude wurden ausradiert. Es war der verheerendste Bergsturz in historischer Zeiten.

 

 Juli 1778
Flutkatastrophe in Küsnacht bei Zürich
Der Küsnachter Dorfbach tobte 6 m hoch durchs Dorf; 63 Personen kamen um, 15 Häuser sowie weitere Gebäude wurden zerstört, 8 Brücken wurden mitgerissen.

(Gerhard Röthlisberger: Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft)

 

Juni 1770

Felssturz im Prättigau GR
Das Dorf Monbiel bei Klosters wurde von einem Felssturz getroffen. „...13 Häuser wurden vernichtet und 17 Personen ihr Leben beraubet...“ Ursache: Anhaltende Nässe, starke Regenfälle und unsinniges Abholzen der Wälder.

 

9. Dezember 1755
Erdbeben in Brig VS
Maximale Intensität VIII. Schäden vor allem in Brig, Naters und Glis, wo einige Häuser einstürzten. In Brig wurden fast alle Schornsteine heruntergeworfen; ein Teil des Gewölbes der Jesuitenkirche stürzte ein; kein Haus blieb unbeschädigt. In Naters brach das Gewölbe der Pfarrkirche zusammen. In Glis durchbrach das herabfallende Kirchturmgemäuer das Kirchengewölbe und zerschmetterte den Altar.

(Monika Gisler, Donath Fäh, Domenico Giardini (2008): Nachbeben - Eine Geschichte der Erdbeben in der Schweiz. Hauptverlag Bern)

 

6. - 7. August 1748
Wasserverheerungen im Baselbiet und im Aargau
Als Folge „furchtbarer Wolkenbrüche“ wurde Magden AG zerstört: „...44 Menschen, 140 Stück Vieh, 14 Wohnhäuser und 17 Scheunen wurden ein Raub der Gewässer...“. In Rheinfelden verloren 32 Personen ihr Leben.

(Gerhard Röthlisberger: Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft)

 

28. Dezember 1720
Sturm in Schaffhausen SH
Der Sturm war so stark, dass er ein etwa 40 m langes Stück der Westflankenmauer am Munot in Schaffhausen zum Einsturz brachte. Die Mauer war ca. 1 m Meter dick und 8 m hoch. Das eingestürzte Stück Mauer wurde 1721 wieder aufgebaut.

 

20. Dezember 1720
Erdbeben Bodenseeregion
Am frühen Morgen des 20. Dezembers 1720 bebte in der Bodenseeregion die Erde, kurz darauf folgte ein schwaches, aber deutlich wahrnehmbares Nachbeben. Das Schüttergebiet umfasste Zürich, Stein am Rhein, Konstanz bis Ravensburg, Lindau und Appenzell. Quellenberichte besagen, dass Personen, die zu Fuss unterwegs waren, Gleichgewichtsprobleme hatten und dass in verschiedenen Orten mehrere Häuser einstürzten.

(Monika Gisler, Donath Fäh, Domenico Giardini (2008): Nachbeben - Eine Geschichte der Erdbeben in der Schweiz. Hauptverlag Bern)

 

Februar 1720
Lawine in Obergesteln VS
Zwischen 50 und 90 Menschen sowie rund 400 Stück Vieh wurden getötet. Etwa 120 Gebäude wurden zerstört.

 

Juli 1629
Untergang von Alt-Giswil OW
Rutschungen stauten die Giswiler Laui auf. Am 13. Juli 1629 kam es zum Durchbruch. Das Dorf Alt-Giswil OW wurde dabei unter 40 m mächtigem Schutt begraben.

(Gerhard Röthlisberger: Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) 

 

18. September 1601
Erdbeben in der Zentralschweiz
Maximale Intensität VIII. Das Epizentrum lag wahrscheinlich im Kanton Nidwalden, zwischen Sarnen, Engelberg, Altdorf und Luzern. Einige Häuser wurden vollständig zerstört. Es kam zu Hangrutschungen und Bergstürzen, beispielsweise am Hahnen bei Engelberg. Eine Rüfe in Stans riss sogar eine Kapelle mit sich. Zudem lösten in den Vierwaldstättersee stürzende Felsmassen (Bergsturz vom Bürgenstock) in Kombination mit durch das Erdbeben verursachten subaquatischen Rutschungen von Sedimenten (geschätzte Masse 2,5 Mio. m3) im Chrützitrichter und Vitznauer Becken eine Flutwelle aus. Vor allem ufernahe Gebiete zwischen Buochs und Beckenried wurden dadurch stark beschädigt. Gemäss Berechnungen könnten heute bei einem vergleichbaren Beben Gebäudeschäden bis 9 Mrd. Franken entstehen.

(Monika Gisler, Donath Fäh, Domenico Giardini (2008): Nachbeben - Eine Geschichte der Erdbeben in der Schweiz. Hauptverlag Bern)

 

25. Mai 1595
Flutwelle im Bagnestal VS
Ein mächtiger Eisabbruch vom Giétroz-Gletscher staute die Drance de Bagnes zu einem See auf. Beim Abschmelzen des Eisdammes kam es zu einem plötzlichen Durchbruch mit einer schwallartigen Entleerung. 140 Personen verloren in den Fluten ihr Leben, über 500 Gebäude wurden zerstört; das ganze Bagnestal bis Martigny hinunter wurde verwüstet.

(Gerhard Röthlisberger: Chronik der Unwetterschäden in der Schweiz. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft)

 

11. - 14. März 1584
Erdbebenserie mit Flutwelle und Bergsturz im Genferseegebiet
Im März 1584 erschütterte eine Serie von mindestens 7 Erdbeben das Genferseegebiet, wovon das Erste und vielleicht auch das Dritte Schäden verursachten. Das ersten Beben vom 11. März löste einen Bergsturz am oberen Teil der Tour d’Aï bei Aigle aus. Dieser fiel auf eine Moränenterrasse, wo sich 3 Tage später eine Schuttlawine ablöste, die die Dörfer Corbeyrier und Yvorne zudeckte und über 200 Menschen tötete. Kaum Beachtung fanden bisher ungewöhnlich heftige Bewegungen im Wasser des Genfersees, die im Uferbereich des Rhonetals starke Schäden anrichteten. Es wird vermutet, dass das Beben ausgedehnte subaquatische Rutschungen auslöste, die zu Flutwellen führten, ähnlich wie im Vierwaldstättersee nur einige Jahre später 1601.

(Monika Gisler, Donath Fäh, Domenico Giardini (2008): Nachbeben - Eine Geschichte der Erdbeben in der Schweiz. Hauptverlag Bern)

 

1540
Hitzesommer
Im Jahre 1540 fand nach Überlieferung eine aussergewöhnliche Hitzewelle in Europa statt, die von März bis September andauerte. Diese Hitzewelle verursachte eine extreme Trockenheit und eine grosse Wassernot. In Basel habe man teilweise zu Fuss den Rhein überqueren können. In Schaffhausen wurde berichtet, Kinder seien zur Weihnachtszeit im Rhein geschwommen. Zahlreiche Brände haben ganz Europa verschleiert.

(wetter.net Lexikon, "Jahrhundertsommer")

 

30. September 1513
Bergsturz Buzza di Biasca und Flutwelle TI

Am 30. Sept. 1513 löste sich ein riesiger Bergsturz von der Westflanke des Pizzo Magn (früher Monte Crenone genannt) oberhalb des Dorfs Biasca und versperrte mit einem über 60 m hohen Damm aus Geröllmassen das Bleniotal und schnitt den Brenno ab. Innert anderthalb Jahren staute sich ein 5 km langer See mit einer Wassermenge von 200 Mio. m3 an, der das Dorf Malvaglia vollständig (bis auf die halbe Höhe des Kirchturms) unter Wasser setzte. Die umliegenden Weiler, Felder und Reben wurden ebenfalls überflutet. Am 20. Mai 1515 brach der Damm. Die sich ins Tal ergiessenden Wassermassen überschwemmten die Region von Bellinzona und die Magadinoebene. Zahlreiche Menschen verloren ihr Leben, und die Schäden waren enorm. 

(Historisches Lexikon der Schweiz, Artikel "Buzza di Biasca")

 

Sommer 1480
Jahrhundert-Hochwasser
Im Sommer 1480 dürfte sich das gewaltigste aller Schweizer Hochwasser ereignet haben. Nach einem kalten Frühsommer schmolz der Schnee, Flüsse und Seen schwollen an. Am 1. August setzte laut dem Berner Chronisten Diepold Schilling ein sintflutartiger Regen ein, der 3 Tage anhielt. Hunderte ertranken im Mittelland in den Fluten, andere flüchteten auf Hausdächer. Entlang des Rheins wurden die Brücken zerstört. In Basel erreichte der Rhein das Niveau der Brücke. In Deutschland wuchs der Rhein auf 3 bis 4 km Breite an. Durch die Umleitung der Kander 1714 in den Thunersee und der Aare 1878 in den Bielersee wurde dem Hochwasser die Spitze gebrochen und ein solches Ereignis dürfte sich in Zukunft kaum mehr ereignen.

(BZ online, 14. Juli 2011)

 

18. Oktober 1356
Erdbeben Basel
Maximale Intensität mindestens IX. In einem Umkreis von rund 30 km wurden beinahe alle Kirchen, Burgen und Festungen zerstört. Nach dem Erdbeben wütete das Feuer in der Stadt 8 Tage lang; die aus Holzhäusern bestehende Stadt brannte innerhalb der Ringmauern beinahe vollständig nieder. Es gab (je nach Quelle) zwischen 100 und 2000 Tote. In Bern wurde die Kathedrale stark beschädigt. Im Jura ereigneten sich anscheinend 50 Bergstürze. Dieses Erdbeben ist das stärkste bekannte Beben, welches in diesem Jahrtausend nördlich der Alpen aufgetreten ist.

(Monika Gisler, Donath Fäh, Domenico Giardini (2008): Nachbeben - Eine Geschichte der Erdbeben in der Schweiz. Hauptverlag Bern)

 

3. September 1295
Erdbeben Churwalden GR
Geschätzte Maximalintensität VIII. Das Erdbeben von 1295 ist das grösste bisher bekannte Erdbeben im Gebiet der Südostschweiz. Die drei wichtigsten Quellen nennen Schäden und Zerstörungen in Churwalden und an 5 bis 20 Burgen im Bistum Chur. Die Westfassade der Kathedrale in Chur, die in dieser Zeit erstellt wurde, zeigt einen Überstand der Steinanlage von 3 cm. Dieser wäre nach Ansicht von Archäologen in einem normalen Bauverlauf korrigiert worden. Überträgt man das Erdbeben bei Churwalden auf die heutige Zeit, so würden allein auf den Kanton Graubünden Gebäudeschäden von ungefähr 5 Mrd. Franken zukommen und der Gesamtschaden würde sich auf gar 12 Mrd. Franken belaufen.

(Monika Gisler, Donath Fäh, Domenico Giardini (2008): Nachbeben - Eine Geschichte der Erdbeben in der Schweiz. Hauptverlag Bern)

 

8'000 Jahren
Bergsturz Davos GR

Vor etwa 8‘000 Jahren ereignete sich ein Bergsturz aus dem Totalpgebiet (Parsenngebiet) und schüttete den heutigen Wolfgangpass auf. Die Bergsturzmasse wird auf über 0.3 km3 geschätzt. Durch den Bergsturz wurde der Fluss Landwasser, welcher vorher nach Norden ins Prättigau entwässerte, zur Umkehr gezwungen. Damit verschob sich die Wasserscheide von Glaris auf den Wolfgangpass.

 

Vor etwa 10'000 Jahren

Bergsturz Flims GR

Auf einer geneigten Schichtfläche rutschte ein rund 800 m mächtiges und 3 km breites Felspaket mit einem geschätzten Volumen von 13 km³ ins Tal. Das Sturzmaterial verteilte sich auf einer Fläche von 51 km². Vom ursprünglichen Ablagerungsmaterial sind heute noch etwa 9 km³ erhalten.

 

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