Gewitter am Eidgenössischen Turnfest 2013 in Biel

Das Eidgenössische Turnfest 2013, welches vom 13. bis 23. Juni in Biel stattfand, wurde von zwei heftigen Gewittern getroffen. Das erste Gewitter kündigte sich bereits vor dem Beginn der Eröffnungsgala an, worauf diese abgesagt und die mehreren tausend Besucher auf dem Festgelände evakuiert werden mussten. Der Sturm riss Zelte und Planen mit sich. Nach dem Wiederaufbau konnte das Fest aber weitergehen. Weniger Glück hatten die Turner eine Woche später. Am 20. Juni zog eine Superzelle über das Seeland. Windböen von über 100 km/h verwüsteten die Zeltstadt des Eidgenössischen Turnfestes in Ipsach bei Biel, entwurzelten Bäume, rissen Absperrgitter aus der Verankerung und wirbelten Tribünenelemente und Toilettenboxen durch die Luft. Insgesamt wurden 96 Personen verletzt. Sechs davon schwer.

 

Am Donnerstag zog eine Kaltfront von Westen Richtung Schweiz und traf auf eine extrem energiegeladene, feuchte und warme Luftmasse. Durch die zuvor schwache Bisenströmung im Mittelland kam es zu einer Windscherung und zur Bildung einer sogenannten Superzelle. In Superzellen füttern die in unterschiedlichen Richtungen verlaufenden Warm- und Kaltwinde die Gewitterzelle konstant mit feuchtwarmer Luft. Im Wolkeninnern bildet sich ein zyklonal rotierender Aufwindstrom (updraft), welcher die Luft in Bodennähe in extreme horizontale Rotation versetzt und zu den hohen Windgeschwindigkeiten führt.

 

> Video des Sturms in Biel